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Faust_Minetti_Grüber 8 месяцев назад


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Faust_Minetti_Grüber

Klaus Michael Grübers zweite Faust Inszenierung gelangt am 23. März 1982 an der Freien Volksbühne Berlin unter dem schlichten Titel „Faust“ zur Erstaufführung. In der Titelrolle ist der damals bereits 77 jährige „Gipfelschauspieler“ Bernhard Minetti zu sehen. Das Premierendatum markiert gleichzeitig den 150. Todestag des Autors der dramatischen Vorlage, Johann Wolfgang von Goethes. Der festliche Anlaß des Goethejahres 1982 gereicht Regisseur Grüber für seine Faust Neuinszenierung gleichermaßen zu Ehren und Bürden. Das Ausnahmewerk Faust macht sich bereits im Vorfeld der Premiere in seiner Eigenschaft als identitätsstiftende Säule des deutschsprachigen Bildungsbürgertums bemerkbar: Beim Zweiten Deutschen Fernsehen wird eine Live-Übertragung der Premiere im Eurovisionsformat geplant. Man entschließt sich kurz zuvor aber, auf Grund von Befürchtungen „negative[r] Reaktionen des Publikums“, wohlweislich für eine zeitgleich zur Premiere ausgestrahlte, aber vorher produzierte Aufzeichnung des Stücks. Die Angst der ZDF-Redakteure erweist sich als durchaus begründet, denn die Aufführung wird am Premierenabend vom Berliner Publikum mehr als kritisch aufgenommen. Zahlreiche Zwischenrufe, „Lauter!“, „Mehr Licht!“ oder gar „Es ist noch Publikum da!“ stören die Aufführung. Am Ende gibt es gellende „Buhs“ aber auch einige „Bravos“. Das Berliner Publikum erwartete womöglich ein Goethe-Festspiel, vielleicht hätte man auch eine „modern-kritische Neuinszenierung“ akzeptiert, wohl kaum aber konnten die Zuschauer den scheinbar völligen inszenatorischen Ausschluß von der Bühnendarstellung „ihres“Faust akzeptieren. Genau das hatte Grüber getan. Der Regisseur sah im festlichen Rahmen der Inszenierung nicht den geringsten Anlaß zu Ehrfurcht vor bürgerlichem Erwartungsdruck und auch seine Aufführung zeigte sich am elementaren Bedürfnis eines Theaterpublikums, nämlich ein Stück mitzuerleben, nicht unbedingt interessiert. Das hatte einige Volksbühnen-Abonnenten offenbar verärgert. Auch die Presse beurteilte die Aufführung zwiespältig, tendierte insgesamt aber doch zu anerkennender Akzeptanz der Premiere. So wurde in der WELT zwar von einem „qualvollen Abend“ berichtet, in der ZEIT wird daraus immerhin „ein quälender, [aber] ein befreiender Abend“. Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG attestierte Grüber sogar eine „überwältigend sensible [...] Hellhörigkeit“ im Umgang mit dem Faust. Aber auch da, wo die Inszenierung respektierende Worte findet, man möchte fast sagen, da, wo sie verstanden wird, stellen die Autoren stets den extrem publikumsfeindlichen Charakter der Berliner Aufführung fest. „Requiem auf ein Stück“ hieß es in der FRANKFURTER RUNDSCHAU und Joachim Kaiser nannte die gar zu unfestliche Goethe-Feier an der Volksbühne in der SÜDDEUTSCHEN eine „Anti-Festaufführung“. Trotz negativer Presse wird die Aufführung aber zum Berliner Theatertreffen eingeladen und von den Autoren der Zeitschrift Theater heute als eine der außergewöhnlichen und besten Inszenierungen des Jahres 1982 vorgeschlagen. Klaus Michael Grüber wird als „überragende[r] ´Regisseur´ des deutschsprachigen Theaters“ gelobt und Bernhard Minettis darstellerische Leistung wird als „einzig“ anerkannt. Am Premierenabend ließ sich der Regisseur allerdings nicht auf der Bühne blicken, aber das ist in Grübers Fall wohl nicht unbedingt außergewöhnlich. (Zitiert nach Guido Böhm, 2003)

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