Скачать с ютуб Die Gesichter des Wattenmeers | Deutschlands Küsten - Die Nordsee (2/10) в хорошем качестве

Die Gesichter des Wattenmeers | Deutschlands Küsten - Die Nordsee (2/10)

Weit oben jagt der Hubschrauber entlang der niedersächsischen Nordseeküste. Die Route führt von Bremerhaven nach Cuxhaven zur Elbmündung, dann stromaufwärts bis in den Hamburger Hafen. Gleißendes Licht bricht sich in den Prielen. Das Wattenmeer, seit Juli 2009 Weltnaturerbestätte der UNESCO, ist eine mystische Welt. Im Rhythmus der Tide wechselt sie ihr Gesicht, etwa ein Drittel fällt trocken und führt wenige Stunden später bis zu vier Meter Wasser. Seit jeher kämpften die Menschen hier gegen die Kräfte der Nordsee an, noch 1962 verloren Hunderte das Leben und Tausende ihr Heim, weil die Deiche brachen. Gleichzeitig war und bleibt das Meer eine Quelle von Nahrung, Reichtum und Inspiration. Alle Folgen der "Deutschlands Küsten"-Serie sehen: https://bit.ly/Deutschlands_Kuesten Sobald sich das Wasser zurückzieht, bewegt sich ein seltsames Gespann durch die Wattebene. Erst der Ranzoom mit der Cineflex-Kamera zeigt, wie sich Erhard Djuren seinen Weg durch die Meerlandschaft bahnt. Auf Kommando werfen sich drei Hunde ins Leder und ziehen bellend Djurens Holzschlitten durch die Priele. Der Krabbenfischer ist unterwegs zu seinen Reusen am Schmarrener Loch, geflochtenen Weidenkörben, bei Flut eine Falle. Dreißig Kilo Granat bringt das Wasser an guten Tagen. Schon als Kind ist der 57-Jährige mit den Reusenkrabbenfischern hinaus gefahren, heute ist er der letzte seiner Art. "Ja, diese Freiheit, diese Lebendigkeit, wenn man mit den Hunden zusammen draußen ist. Also, das möchte ich nicht missen", seufzt er und greift nach der nächsten Reuse. Abonniere wocomoDEUTSCH: https://bit.ly/2VgSBml Folge uns auf Facebook:   / wocomo   An der Elbmündung vor Cuxhaven warten die Containerriesen auf Flut, damit sie nach Hamburg einfahren können. Schnelle Schemen huschen vorbei. Im Duhner Wattrennen preschen Galopper mit Volltempo durch den Schlick. Hälse recken sich in den Wind, Muskeln pumpen im Stakkato, Modder spritzt gegen Nüstern und Reiter. Ramona Kosche, 35, ist auf ihrem Halbblut Agatonango II an den Start gegangen, die beiden haben einen Titel zu verteidigen. Unter den Augen Tausender Zuschauer lässt der Hengst die Fesseln wirbeln. Ramona drückt sich tiefer in den Rennsattel, noch zwei Kurven, noch eine, dann fliegen die beiden als erste über die Ziellinie. "Man vergisst alles da oben, nur das Platschen der Hufe ist zu hören, es ist wie ein Rausch", strahlt sie. Elbaufwärts bereitet sich Sven von Reith mal wieder auf den Absturz vor. Seine Firma stellt die Freifallboote her, die auf jedem großen Frachter mitgeführt werden. Die Werft fertigt die orangefarbenen Geschosse wie aus einem Guss, damit sie leicht bleiben und quasi unsinkbar. Die Rettungsboote halten Stürze aus 50 Metern Höhe aus, selbst bei einem brennenden Ölteppich soll das Überleben dank eines Sprühnebel-Systems gesichert sein. Aus der ganzen Welt sind die Kunden nach Drochtersen angereist, um mit Sven zu trainieren, wie man die High-Tech-Boote im Notfall bedient. Das Programm inklusive Teststurz ist vorgeschrieben, denn wird ein Fallboot zu früh ausgelöst, kann es zur tödlichen Falle werden. Über 1000 Teststürze hat Sven schon absolviert: "Das ist ein klasse Gefühl, wie in der Achterbahn. Der Aufprall ist damit vergleichbar, wenn man im Auto scharf in die Bremsen steigt, da fühlt man einen ganz ähnlichen Druck." Ein Film von Christian Schidlowski © 2010, lizenziert durch Vidicom